Tendovaginoskopie und Fesselringbandoperation

Tendovaginoskopie und Fesselringbandoperation

Tendovaginoskopie und Fesselringbandoperation

Eine Tendovaginoskopie ist die minimalinvasive Darstellung einer Sehnenscheide, analog zur Arthroskopie. Beim Pferd ist die Darstellung der Fesselbeugesehnenscheide am häufigsten, gefolgt vom Karpaltunnel, aber auch andere Sehnenscheiden und Schleimbeutel können dargestellt werden. Im Rahmen der Tendovaginoskopie der Fesselbeugesehnenscheide kann das Fesselringband, wenn nötig, minimalinvasiv durchtrennt werden. Diese fortschrittliche Operationsmethode wird in der Pferdeklinik Burg Müggenhausen standardmäßig sehr häufig durchgeführt.

Indikationen
Meist erfolgt die Tendovaginoskopie im Anschluss an eine Lahmheitsuntersuchung, in der die Lahmheit mittels diagnostischer Anästhesien auf die Sehnenscheide eingegrenzt wurde. Einige Pathologien in der Sehnenscheide können schon vor der Operation durch Ultraschall- und Röntgenuntersuchung dargestellt werden: zB. eine Verdickung des Fesselringbands oder Auffaserungen der Beugesehnen. Aber nicht alle Strukturen stellen sich ausreichend im Vorfeld dar. Längsrisse in den Beugesehnen, ein Anriss der Manica flexoria oder das Ausmaß der Sehnenscheidenentzündung können ohne Tendovaginoskopie oft nur unzureichend diagnostiziert werden.
In der Tendovaginoskopie erfolgen natürlich nicht nur eine Beurteilung der betroffenen Strukturen, sondern direkt auch therapeutische Maßnahmen. Unter anderem können Läsionen in den Beugesehnen geglättet werden, lose Fasern werden entfernt, die Manica flexoria kann bei Ruptur vollständig entnommen und das Fesselringband durchtrennt werden. Die intensive Spülung der Sehnenscheide reduziert Entzündungsprodukte.

Ablauf
Vor der Operation wird Ihr Pferd durch den zuständigen Orthopäden oder Chirurgen untersucht und Sie werden über die geplante Operation und die Narkose aufgeklärt. Anschließend wird Ihr Pferd stationär aufgenommen und die umfangreiche Narkosevoruntersuchung wird durchgeführt. Ihr Pferd wird über Nacht gefastet, da es für die Vollnarkose am folgenden Tag nüchtern sein muss.
Am Tag der Operation wird Ihrem Pferd ein venöser Zugang (Katheter) gelegt, bevor es sediert und in die Ablegebox gebracht wird. Dort wird ihr Pferd kontrolliert (mithilfe einer Schwingtür) in Narkose gelegt, intubiert und an das Narkosegerät mit all seinen Überwachungsfunktionen angeschlossen. Der Operationsbereich wird steril für die Operation vorbereitet und ihr Pferd wird in den Op-Saal gefahren, indem die Operation stattfindet.
Im Anschluss an die Operation wird Ihr Pferd in die Aufwachbox gebracht und kann dort in Ruhe mit unserer Unterstützung aufstehen. Die Aufwachphase ist permanent von Tierärzten überwacht und die Pferde werden beim Aufstehen mit speziellen Seilen unterstützt. Steht Ihr Pferd wieder sicher, werden Sie von uns informiert und es kann zurück in seine Box.
Die Informationen zur Operation selbst erhalten Sie von unseren Chirurgen separat.
Mindestens die erste Nacht nach der Operation verbringt Ihr Pferd bei uns in der Klinik und wird intensiv überwacht. Gegebenenfalls werden am folgenden Tag Kontrollröntgenbilder angefertigt und die Verbände, wenn nötig gewechselt.

Nachsorge
Die besten Heilungsergebnisse werden erzielt, wenn der Sehnenscheide nach der Operation die nötige Ruhe gegeben wird. Auch die Beachtung der notwendigen Hygiene und das korrekte Sitzen der Verbände sind für ein erfolgreiches Ergebnis wichtig. Wir erklären Ihnen den weiteren Verlauf, worauf Sie achten müssen und fassen unsere Empfehlungen für Sie in einer schriftlichen Entlassungsanweisung zusammen.