Bruch Frakturversorgung – Osteosynthese

Bruch Frakturversorgung – Osteosynthese

Unter einem Bruch- oder Fraktur, wird ein Schaden am Knochen gemeint, welcher meistens durch ein Trauma oder durch eine langzeitige Entzündung des Knochens verursacht wird. Es gibt verschiedene Typen von Frakturen; sie können offen sein, mit sichtbaren Knochen von außen, oder geschlossen- mit noch intakter Haut. Bei den offenen Brüchen ist die Prognose wegen des erhöhten Infektionsrisikos schlechter. Weiterhin werden Frakturen in komplette Frakturen also mit kompletter Durchtrennung des Knochens und evtl. der Verschiebung von Knochenteilen und den Fissuren eingeteilt. Bei den Fissuren oder Haarrissen liegen die Knochenteile eng beisammen.

In der Pferdemedizin ist die Frakturversorgung eine besondere Herausforderung. Bedingt durch das Gewicht und die Tatsache, dass Pferde gleich nach der Operation aufstehen müssen, ist das Verfahren nicht bei jedem Knochenbruch möglich. In den letzten 10 Jahren jedoch hat sich die Kenntnis in diesem Gebiet stark erweitert und die Pferdeklinik Burg Müggenhausen hat diese Entwicklung mitgemacht und verfügt über innovative Techniken sowie modernste Materialien.

Bei der Frakturversorgung werden verschiedene Arten von Materialien (meistens Schrauben und spezielle Platten) verwendet um die verschiedenen Knochenfragmente anatomisch korrekt wieder zusammen zu fügen und zu stabilisieren. Das Ziel hierbei ist dem Pferd nach der Operation schnellstmöglich wieder eine gute Belastung der Gliedmaße zu ermöglichen. Je nach Lokalisation des Knochenbruchs innerhalb der Gliedmaße ist es anschließend nötig einen Gips (Cast) anzubringen, welcher bis zu 2 Wochen nach der Operation getragen werden muss, um die Rekonstruktion zu unterstützen. Oftmals ist der Gips aber auch nur für die Stabilisierung des verschraubten Beinbruchs während der Aufstehphase nötig. Weiterhin kann bei komplizierten und schwer stabilisierbaren Frakturen die Nutzung des Swinglifter während der ersten post-operativen Zeit zum Erfolg beitragen.

Am häufigsten kommen bei den Sportpferden Fesselbein-, Röhrbein-, Ellbogen- und Kiefer- bzw. Schädelknochenfrakturen vor. Durch die Verwendung von Implantaten ist es für viele Patienten möglich wieder im Sport eingesetzt zu werden.

Jede Fraktur stellt einen Fall für sich da und sowohl eine sorgfältige Voruntersuchung (Röntgen, MRT als auch ein intensives Gespräch zwischen dem Chirurgen und dem Besitzer über Erwartungen, Tierschutzrelevanz und Erfolgsmöglichkeit sind uns sehr wichtig. Das Ziel aus unserer Sicht muss es sein eine weitestgehend Schmerzlosigkeit zu erreichen. In manchen Fällen muss man aber loslassen und dann ist die Erlösung des Pferdes die bessere Lösung, als ein verzweifelter Behandlungsversuch, der nicht für den Patienten, sondern für die leidenden Besitzer durchgeführt würde.

In der Pferdeklinik Burg Müggenhausen werden über das Jahr viele Frakturen erfolgreich mit Hilfe der Osteosynthese versorgt. Wir sind mit den modernsten Materialien und Instrumenten ausgestattet, um eine optimale Versorgung auch von komplizierten Brüchen durchzuführen. Dank einer speziellen Aufwachbox, einer modernen Narkose und verschiedener Optionen zur Unterstützung der Aufstehphase wird das Aufstehen aus der Vollnarkose dem Pferd leichter gemacht.

Die Aufwachphase ist nämlich bei reparierten Knochenbrüchen die heikle Situation, da das Pferd in diesem Moment wieder volle Last auf die operierte gebrochene Gliedmaße aufnimmt. Daher ist diese Phase auch mit erhöhtem Risiko verbunden. Speziell angebrachte Kameras an der Aufwachbox sorgen für eine komplette Überwachung dieser Phase sowie für das Koordinieren der Aufstehhilfe. Wie nach jeder Operation muss das Pferd danach wieder in einen stabilen Zustand zurückkehren und wird hierfür rund um die Uhr überwacht. Es wird natürlich auch mit den notwendigen Medikamenten und Entzündungshemmern versorgt.

Bei Frakturen ist das Heilungsverfahren mit längerer Zeit verbunden und kann je nach Art von Fraktur bis zu 6 Monate dauern. Das Pferd wir anschließend langsam wieder antrainiert. Bei einigen Frakturtypen, wie zum Beispiel offene oder infizierte Frakturen, aber auch bei Rennpferden, die wieder im Rennsport eingesetzt werden, ist es nach der Abheilung der Fraktur manchmal nötig die Implantate (vor allem die Platten) in einer zweiten Operation zu entfernen. Diese zweite Operation kann unter Umständen auch am stehenden Pferd erfolgen.

 

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