Computertomographie (CT)

Computertomographie (CT)
Am stehenden und liegenden Pferd

Computertomograph (CT)

Die Pferdeklinik Burg Müggenhausen verfügt über einen hochmodernen Computertomographen (CT) für Pferde. Mit diesem Gerät sind wir in der Lage, präzise und detaillierte Schichtbilder in wenigen Sekunden zu erzeugen, die eine exakte Diagnose liefern und eine gezielte Behandlung ermöglichen. Hauptanwendungsgebiet des CT ist die Orthopädie, aber auch bei verschiedenen Internistischen und zahnmedizinischen Fragestellungen kann die Computertomographie entscheidend zur Diagnosefindung beitragen. 

Als eine von nur wenigen Kliniken Deutschlands bieten wir darüber hinaus auch Untersuchungen am liegenden Pferd in Vollnarkose an. Auf diese Weise können sogar die gesamte Halswirbelsäule, Schulter, Knie, Hüfte, Becken und ISG abgebildet werden. Bei sehr kleinen Ponies oder Fohlen bietet ein kompletter Scan noch nie dagewesene Einblicke.
Da die CT-Untersuchung hunderte bis tausende von Bildern produziert, erfolgt die Auswertung im Nachgang. Die Befundung und Erstellung eines Berichts wird von externen Spezialisten durchgeführt und erfolgt innerhalb von 48 Stunden bzw. 2 Werktagen.

Wie funktioniert Computertomographie?

Die Computertomographie gehört zu den bildgebenden Diagnoseverfahren, bei der Röntgenstrahlen zum Einsatz kommen. Das CT besteht aus einem Röntgenstrahler, der sogenannten Röhre und einem gegenüberliegenden Bildaufnahmesystem, dem Detektor. Beide Komponenten rotieren während der Untersuchung um den Patienten, so werden aus verschiedenen Positionen Schnittbilder verschiedener Körperteile erzeugt. Diese Querschnittsbilder werden dann vom Computer zu einer 3D-Rekonstruktion zusammengesetzt. Der Vorteil dieser Technik, verglichen mit dem konventionellen Röntgen liegt in der überlagerungsfreien Darstellung von Weichteil- und Knochengewebe. Die einzelnen Gewebe werden in unterschiedlichen Graustufen dargestellt, abhängig von ihrer Dichte. Die einzelnen Graustufen können am Computer objektiv gemessen und das Gewebe identifiziert werden. Der untersuchte Bereich lässt sich nachträglich am Computer bearbeiten und ermöglicht die Betrachtung aus unterschiedlichen Ebenen. Für eine bessere Unterscheidung der verschiedenen Weichteilgewebe kann ein Kontrastmittel verabreicht werden. Die so erzeugten Bilder ermöglichen eine genaue Darstellung der krankhaften Strukturen. Sie geben Auskunft über die Lokalisation, Größe und Zugänglichkeit. Dies ist unerlässlich zur Erstellung eines detaillierten Therapieansatzes oder zur besseren Planung bei chirurgischen Eingriffen.

Ablauf der CT-Untersuchung

Die CT-Untersuchung erfolgt stehend am sedierten Patienten oder in Vollnarkose, abhängig vom Untersuchungsauftrag. Mit unserem hochmodernen Gerät dauert der eigentliche CT-Scan nur wenige Sekunden. Die gesamte Untersuchung dauert in der Regel 30-40 Minuten und kann sowohl für stationäre als auch für ambulante Patienten genutzt werden. Im Anschluss werden die Bilder ausgewertet und ein umfassender, ausführlicher Bericht erstellt, welcher es dem Tierarzt ermöglicht, aufgrund der Befunde einen individuellen, umfassenden Therapieplan für den Patienten zu erstellen. Die kurze Untersuchungszeit verhilft auch in Notfällen, beispielsweise bei hochgradiger Lahmheit mit Frakturverdacht, zu einer schnellen Diagnose, da die Untersuchung am stehenden Patienten durchgeführt werden kann.

Ambulante Untersuchung nach Überweisung durch Ihren Haustierarzt

CT Untersuchung Hinterbein

Gerne nehmen wir Patienten mit einer Überweisung durch den behandelnden Tierarzt für eine ambulante CT-Untersuchung an. Nach der CT-Untersuchung kann der Patient direkt wieder nach Hause in den Heimatstall transportiert werden. Eine enge Zusammenarbeit und der Austausch mit den Kollegen/innen ist uns sehr wichtig und das CT als ein Teil der Bildgebungsabteilung innerhalb der Pferdeklinik Burg Müggenhausen stellt eine neue und leistungsstarke Möglichkeit dieser Kooperation dar. Ein entsprechendes Überweisungsformular finden Sie am Ende dieser Seite.

Untersuchungsmöglichkeiten am stehenden und liegenden Pferd

CT Untersuchung Vorderbein

Die Untersuchungen am stehenden sedierten Patienten umfassen den gesamten Kopf, den Hals in Abhängigkeit der Pferdegröße bis ca. zum 5. Halswirbel, die Vordergliedmaße bis über den Karpus und am Hinterbein bis oberhalb des Sprunggelenkes. In Vollnarkose können die gesamte Halswirbelsäule (HWS) bis inklusive der ersten thorakalen Wirbel abgebildet werden, die Gliedmaße vorne bis zur Schulter und hinten bis zum Knie sowie Hüfte, Becken und Iliosakralgelenk (ISG) in Abhängigkeit von der Größe des Pferdes. Wichtigste Zielsetzung der CT-Untersuchung ist eine exakte Diagnose, die zu einer sicheren Prognosestellung und somit zur Erstellung eines etablierten Therapieplanes führt.
Computertomographie ohne Kompromisse durch das weltgrößte, leistungsstärkste und schnellste CT der Firma Canon. Dieses System ist auf einer speziellen höhenverstellbaren Plattform montiert und bewegt sich um den Patienten herum. Abhängig vom Untersuchungsauftrag kann das System individuell an den Patienten angepasst werden. Die einfache Positionierung des Pferdes vor der Gantry (Öffnung des CT) verläuft stressfrei, ohne Zwang oder Fixierung. Das Pferd kann sich zu jeder Zeit vom CT wegbewegen. Dadurch erhöht sich die Sicherheit für Ihr Pferd. Aufgrund der sehr schnellen Untersuchungszeit von einigen Sekunden wird dies gut von den Pferden toleriert. Die Untersuchung der Gliedmaßen erfolgt am unbelasteten Bein, dadurch werden Untersuchungen von stark lahmen Pferden bei Notfällen möglich. Weiterhin können durch die Injektion von Kontrastmittel in ein Gelenk (Arthrogramm) Knorpelschäden sichtbar gemacht werden oder bei Injektion des Kontrastmittels in die Sehnenscheide können feinste Risse in der Sehne oder ihrer Aufhängung innerhalb der Sehnenscheide dargestellt werden. Die hohe Auflösung und die Vielzahl an unterschiedlichen Rekonstruktionen erlauben die Darstellung kleinster Läsionen. Unser Gerät verfügt neben der sogenannten Knochendarstellung auch über die Möglichkeit Weichteilgewebe darzustellen (Sehnenschäden). Die Qualität der Weichteildarstellung von Bändern und Sehnen ist vergleichbar mit dem Low Field MRT.

Möglichkeiten der Untersuchung Ihres Pferdes in Vollnarkose

Die große Gantry von 90 cm Durchmesser ermöglicht die Darstellung der oberen Gliedmaße wie Schulter und Knie, sowie von Thorax, Wirbelsäule, Becken und der Hüfte - je nach Größe des Tieres. Die Kontrastmittelgabe im Kniegelenk ermöglicht zum Beispiel die Darstellung der Kreuzbänder, der Menisken und auch des Knorpels und kann so sehr detaillierte Befundungen ermöglichen.
Das CT bewegt sich über dem in Narkose liegenden Pferd. Das erleichtert die Positionierung des Pferdes und reduziert die Narkosezeit nachhaltig. Dadurch erhöht sich die Sicherheit für den Patienten. Diese Bildgebungsmodalität war zuvor noch nie möglich und stellt eine absolute Innovation dar, bezogen auf die Darstellung anatomischer Strukturen, Diagnosefindung und Behandlungsoptionen. Sehr kleine Ponies oder Fohlen können sogar komplett gescannt werden und ermöglichen noch nie dagewesene neue Einblicke und Ausblicke.
Ein weiteres Einsatzgebiet zur Abklärung von Erkrankungen der Halswirbelsäule kann die CT-Untersuchung in Vollnarkose liefern, da hier die gesamte Halswirbelsäule bis inkl. der ersten Brustwirbel abgebildet werden kann. Erkrankungen an den Wirbelkörpern, der Facettengelenke, am Rückenmark, der Bandscheiben oder der austretenden Nerven können so diagnostiziert werden. Bei neurologischen Patienten kann eine Myelographie in Kombination mit einer CT-Untersuchung als diagnostische Untersuchungsmethode zum Einsatz kommen. Es wird ein nativer Scan und einer mit Kontrastmittel gefahren. Dabei wird ein Kontrastmittel in den Wirbelkanal injiziert, um den Rückenmarkskanals sichtbar zu machen. Einengungen des Rückenmarks können so exakt erkannt und lokalisiert werden. Obwohl die Myelographie eine invasive Untersuchungsmethode ist, erscheint sie wertvoll zur Diagnosefindung und Prognosestellung; als Beispiel sei hier die spinale Ataxie bei dem sogenannten Wobbler-Syndrom genannt. Bei vielen Fragestellungen und Bereichen kann unser CT Ihrem Pferd weiterhelfen, eine Diagnose zu stellen und die hierfür optimale Therapie einzuleiten. 

Neuste Technologien im Einsatz für Ihr Pferd

CT Schichtbilder

Unser CT gehört aktuell zu den modernsten und leistungsstärksten, veterinärmedizinischen Systemen auf der Welt und besitzt die aktuell größtmögliche Gantryöffnung mit einem Durchmesser von 90 cm, die bisher unzugängliche Körperregionen der Untersuchung zugänglich macht. Das CT ist auf einer speziellen, beweglichen Plattform montiert. Dies ermöglicht viele Untersuchungen am sedierten, stehenden Pferd, wobei das Risiko einer Vollnarkose umgangen werden kann. Das CT bewegt sich rasend schnell und ganz leise um den Patienten, wodurch diese Untersuchung von den meisten Patienten sehr gut toleriert wird.
Die Dual Energy ist eine Weiterentwicklung der konventionellen Computertomographie. Das Prinzip der Dual Energy besteht darin, dass zwei verschiedene Energien von Röntgenstrahlen verwendet werden, um detaillierte präzisere Informationen über die Gewebemerkmale zu liefern. Es kommen zwei unterschiedliche Energieniveaus, die typischerweise als "niedrige" und "hohe" Energie bezeichnet werden, zum Einsatz. Mithilfe der SEMAR-Technologie werden Artefakte, die normalerweise durch Metallimplantate oder andere, dichte Materialien verursacht werden, reduziert. Diese Technik ermöglicht uns eine gute Darstellung trotz Implantate. Zusätzlich ist unser CT noch mit einer speziellen hochmodernen Advanced intelligent Clear Image Quality Engine Software (AiCE) von Canon Medical ausgestattet. Diese neueste KI (künstliche Intelligenz) - Technologie bietet eine fundamental neue Bildrekonstruktion mit überragender Bildqualität und einer bisher nie dagewesen Detailschärfe. Die AiCE setzt in der Humanmedizin in der radiologischen Diagnostik neue Maßstäbe und findet nun auch Einsatz in unserer Pferdeklinik. Damit leisten wir Pionierarbeit auf diesem Gebiet, denn wir sind die einzigen in der gesamten Region, die auf diese Technik zurückgreifen können. Die KI ermöglicht das Selbstlernen der Software und optimiert die Prozesse. Die CT-Aufnahmen werden so klar, dass die daraus hervorgehenden 3D-Rekonstruktionen ausschauen wie Fotographien. Die Kombination aus High End CT und AiCE setzt neue Maßstäbe in der Bildrekonstruktion.