Augenheilkunde

Augenheilkunde

Die Augenheilkunde ist ein essenzieller Teilbereich in der Pferdemedizin mit zunehmender Bedeutung. Gerade bei Erkrankungen der Augen empfiehlt es sich, direkt zu handeln und einen Spezialisten zu Rate zu ziehen, um die vorliegende Pathologie korrekt erkennen und gezielt therapieren zu können. Verschleppte Erkrankungen oder Folgekomplikationen führen leider immer noch sehr schnell zum Verlust der Sehkraft oder auch des gesamten Auges.

Neben den plötzlichen Unfällen mit schlimmen, offenen Verletzungen am Auge und der Augenumgebung (Stichworte: Lidverletzung, Hornhautverletzung, Linsenvorfall) werden immer wieder auch chronische Entzündungen in unserer Klinik vorgestellt. Ein sehr häufiges Stichwort ist die sogenannte „periodische Augenentzündung“. Zum Glück leidet nicht jedes Pferd direkt an einer periodischen Augenentzündung (neuer Begriff; ERU) nur weil es ein stark entzündetes Auge („Kletsch-Auge“) hat. Häufig liegt stattdessen eine kaum sichtbare Hornhautverletzung vor oder eine starke Bindehautentzündung.

Selbst so banale Probleme wie eine Verstopfung des Tränen-Nasenkanals oder eine fliegenbedingte Augenentzündung kann beim Pferdebesitzer zu einem solchem Verdacht führen. Daher ist immer die Augenuntersuchung der Beginn einer Augenbehandlung. Neben der Untersuchung mit dem Augenspiegel sind auch Maßnahmen wie Laboruntersuchungen, Druckmessungen (Tonometer) und Ultraschalluntersuchungen unerlässlich um eine klare Diagnose zu erhalten. Häufig muss erst einmal eine abschwellende Hornhautödem-Therapie durchgeführt werden, um die inneren Anteile wie Linse, Glaskörper oder Netzhaut beurteilen zu können. Hier kann die Ultraschalluntersuchung dem Arzt schon frühzeitig weiterhelfen.

Untersuchung augeEgal was am Schluss als Ursache festgestellt wird – eine Augenentzündung sollte immer ernst genommen werden. Wartet man zu lange, kann es sein, dass sich das Pferd das Auge bis zur vollständigen Zerstörung reibt/juckt oder z.B. Bakterien die Sehkraft zerstören. Ein häufiger Fehler von Pferdebesitzern ist auch, es erst einmal mit einer alten Salbe zu versuchen. Dabei ist zu berücksichtigen, dass unabhängig vom Verfallsdatum eine Augensalbe nach dem Öffnen schnell altert und nicht länger als 6 Wochen aufgehoben werden sollte. Oder die Salbe ist gar nicht für den Schaden geeignet und führt sogar zur weiteren Schädigungen. Hier ist das Beispiel der Cortison-Salbe bei Hornhautdefekten zu nennen. Ein Hornhautdefekt heilt bei Cortisongabe deutlich schlechter und außerdem ermöglicht das Cortison die Vermehrung von Bakterien und dann die weitere Zerstörung der Hornhaut. Auch bei einer ERU (periodischen Augenentzündung) muss man nicht aufgeben. Es sind zwar immer noch nicht alle Umstände geklärt, aber durch die Glaskörperoperation – die Vitrektomie und auch dem Einsatz von Cyclosporin-Depots hat man neue Optionen.

 

 

Augenoperationen beim Pferd

Interne und externe Spezialisten ermöglichen auf Burg Müggenhausen vielfältige Operationen am Auge Ihres Pferdes. Viele davon können im Stehen durchgeführt werden.


 

Periodische Augenentzündung im Detail

Bereits seit der Antike ist diese Form der Augenentzündung beim Pferd bekannt. Und noch heute stellt sie die häufigste Augenerkrankung des Pferdes dar, an der geschätzt zwölf Prozent der Pferdepopulation weltweit leiden. Unter verschiedenen Bezeichnungen ist diese Entzündung der Aderhaut bekannt: Periodische Augenentzündung.


 

Fallbericht: Equine rezividierende Uveitis (ERU)

Dreamline kam zu uns aufgrund einer chronischen Augenerkrankung, welche durch den Haustierarzt bereits als Equine rezidivierende Uveitis (ERU, früher Periodische Augenentzündung) diagnostiziert wurde. Die Erkrankung schritt bei ihm innerhalb kurzer Zeit drastisch voran und es bildete sich als Sekundärschaden ein Glaukom (grüner Star) sowie eine Endothelitis am linken Auge aus.