Der kleine Max
Vor etwa einem Jahr wurde uns das Shetlandpony „Max“ vorgestellt, weil er unter wiederkehrendem Husten mit zum Teil schweren Hustenanfällen litt, sowie oft mit einer pumpenden Atmung auffiel. Er war in der Vergangenheit schon einige Male behandelt worden, jedoch war nach kurzzeitiger Besserung das Problem immer wieder aufgetreten. Dies bereitete der Besitzerin so viel Sorgen, dass sie ihn schließlich zur Untersuchung zu uns in die Klinik brachte.
Beim Abhören konnten knisternde und pfeifende Atemgeräusche wahrgenommen werden, und die endoskopische Untersuchung zeigte, dass sich Schleim in seiner Luftröhre ansammelte, sowie dass die Bronchialschleimhaut deutlich geschwollen war. Außerdem war sein Husten so heftig, dass die Luftröhre dabei kollabierte. Das Röntgenbild zeigte ein sogenanntes broncho-interstitielles Muster, d.h. sein Lungengewebe war schon etwas verdichtet.
Diese Untersuchungsbefunde führten zu der Diagnose „Equines Asthma“, genauer gesagt „Recurrent airway obstruction/RAO“, die schwerere Form des Equinen Asthmas, die zu wiederkehrender Obstruktion („Verstopfung“) der kleinen Bronchien und heftigen Atemnotsanfällen führt, und deren Endstadium als „Dämpfigkeit“ bekannt ist.
Um die Lunge trotz dieser Erkrankung leistungsfähig zu halten, ist eine Haltungsoptimierung (absolut staubfreie Haltung) essentiell für den Erfolg der Therapie. Zusätzlich ist in Phasen der Verschlechterung des Asthmas, so wie damals bei „Max“, die Unterstützung durch Medikamente nötig. Daher hat Max von unserer Tierärztin Nina Weltrich aus der Abteilung Innere Medizin einen entsprechenden Therapieplan erhalten. Dieser beinhaltete Schleimlöser und Bronchienerweiterer über das Futter, sowie eine inhalative Therapie mit Kortison über etwa einen Monat.
Ein Jahr später hat uns seine Besitzerin nun eine nette E-Mail zukommen lassen, in welcher sie berichten konnte, dass es „Max“ bis auf ganz seltene „Hüsterchen“ prima geht:
„Auch beim Spazieren, Traben oder Galopp kommt kein Husten auf. Vor allen Dingen ist es immer wieder schön zu hören, wie laut und klar sein Wiehern ist (der Kleine ist sehr gesprächig).
Was wir auf jeden Fall beibehalten haben und auch werden, ist die Fütterung mit bedampftem Heu. Der Bedampfer (Marke Eigenbau) hat sich in jedem Fall für Max bewährt, denn ihm schmeckt es besonders gut und es tut ihm sichtlich gut, vor allem im Winter.“
Über diese liebe Rückmeldung und die tollen Fotos von „Max“ haben wir uns sehr gefreut und da seine Geschichte sicher anderen Betroffenen auch Mut macht, wollten wir Sie gerne teilen