Fallbericht Lahmheit

Fallbericht Lahmheit

 

Fallbericht Lahmheit

Seit Herbst 2017 zeigte die Stute eine milde Lahmheit am rechten Hinterbein.  Zunächst wollte sie sich ungern bewegen, der Zustand verschlechterte sich jedoch in wenigen Tagen so sehr, dass Estefania im November 2017 bereits im Schritt stark lahmte. Es folgte eine ausführliche Lahmheitsuntersuchung. Das Abdrücken des Hufes mit der Hufzange war im Strahlspitzenbereich schmerzhaft. Die Lahmheit war nach der diagnostischen Anästhesie (MPA) auf Höhe der Gleichbeine schon deutlich besser, nach der tiefen 4Punkt Anästhesie war das Pferd fast lahmfrei. Die Untersuchungen konnten die Schmerzursache letztendlich auf den Huf eingrenzen. Die Röntgenbilder des Hufes zeigten hochgradige Veränderungen.

(Atrophie) an der Spitze des Hufbeins. ox

Da es keinen weiteren Hinweis auf ein Hufgeschwür o.ä. gab, musste die MRT-Untersuchung Klarheit schaffen.

mri

Veränderungen bzw. Verdichtungen des Horns der Hornkapsel (Verdacht auf Hornsäule) und chronische, abgekapselte Hufabszesse (Chondroide) führten zu starkem Druck auf das Hufbein und es resultierte daraus die Umformung und Rückbildung des Knochens. In der folgenden Operation wurde die Hornkaspel fenestriert und das Horn bis zum Hufbein entfernt.

op

Das gesamte veränderte Horngewebe wurde abgetragen, das Pferd erhielt einen Spezialbeschlag und die Phase der Heilung begann. Im Laufe von 7 Wochen bildete sich eine neue, stabile Hornschicht. 

schmied

Das Pferd konnte wieder im Schritt bewegt werden und aufs Paddock gehen. 4 Monate nach der Operation war kein Defekt in der Hornkapsel mehr zu sehen und Estefania ist seitdem lahmfrei.