Als Faecolithen und Tricobezoaren bezeichnet man eine Masse von Haaren, Sand und Kot meist im Endstück des Dickdarms, die ursächlich für eine Kolik sein kann. In manchen Fällen kann es dort sowohl zu Verdrehungen des Darmes wie auch zu Verstopfungen kommen.

In dem hier vorgestellten Fall handelt es sich um einen sogenannten Tricobezoar, welcher durch das "Verklumpen" und "Verfilzen" von unverdaulichem Material wie z.B. Haaren, Steinen und Erde im Darm entsteht. Gemäß der natürlichen Fressgewohnheiten eines Pferdes sind diese Bestandteile eigentlich selten im Verdauungstrakt zu finden im Gegensatz zu Fleischfressern. Aufgrund von "falscher" Ernährung, Aufnahme von Fremdkörpern oder auch ein Mangel von Raufutter kann sich jedoch mit der Zeit ein Bezoar bilden.
Die Patienten werden dann oft mit starker Kolik-Symptomatik vorgestellt und müssen häufig relativ schnell operiert werden, genau wie in unserem Fall.

  Der Teil des prall gefüllten und gespannten Enddarmes mit dem Bezoar in seinem Inneren

  Während der Eröffnung des Enddarmes und Entfernung des Bezoars

  Der Bezoar in seinem vollen Ausmaß. In seinem Inneren wurde zusätzlich auch ein Stück Kordel gefunden, welche als Kern des Bezoars diente.

Das Pferd hat die Operation gut überlebt und ist zurzeit wieder zu Hause in Genesung. In einem anderen Fall kam leider alle Hilfe zu spät denn der Faecolith hatte die Darmwand schon durchbrochen und lag frei in der Bauchhöhle. Da die Kontamination (Kot in der Bauchhöhle) sehr ausgeprägt war, mussten wir unseren Patienten erlösen.