Schutzimpfungen

Schutzimpfungen

 

Schutzimpfungen dienen der Aktivierung des Immunsystems durch Bildung von Antikörpern und werden als vorbeugende Maßnahme gegen Infektionskrankheiten eingesetzt. Eine ausreichende Anzahl von Antikörpern hilft dem Immunsystem, schnell und effektiv auf bestimmte Krankheitserreger zur reagieren, sodass bei einem Kontakt mit dem Erreger daraus keine oder nur eine abgeschwächte Infektionskrankheit resultiert. Die meisten Impfstoffe sind sogenannte „Totimpfstoffe“, d.h. sie beinhalten nur Anteile der Erreger, oder zumindest nur den nicht-vermehrungsfähigen Erreger. Wenn ein Pferd also Fieber von der Impfung bekommt, ist das nicht mit einer Erkrankung gleichzusetzen, sondern lediglich auf eine starke Reaktion des Immunsystems auf den Impfstoff zurückzuführen.

Für Pferde gibt es eine „Leitlinie zur Impfung von Pferden“ von der Ständigen Impfkommission Veterinärmedizin (StIKoVet), an der wir Tierärzte uns orientieren:

https://m.tieraerzteverband.de/bpt/berufspolitik/leitlinien/impfleitlinien/2019_02_01_Impfleitlinie_Pferde.pdf

Zu den „Core“-Komponenten (unbedingt empfohlene Impfungen) gehören die Impfungen gegen Tetanus, Influenza und Herpesvirus (EHV1 und EHV4). Tetanus ist eine lebensbedrohliche Erkrankung, und die Impfung ist nicht teuer, gut verträglich und nach der Grundimmunisierung nur je nach Impfstoff alle 2-3 Jahre fällig. Die Impfungen gegen Influenza- und Herpesviren müssen halbjährlich erfolgen, um einen soliden Schutz zu gewährleisten.

Des Weiteren kann man sein Pferd gegen West-Nil-Virus, Tollwut, Virale Arteritis, Lyme-Borreliose, und in bestimmten Fällen auch gegen Hautpilz (z.B. auch als therapeutische Maßnahme) impfen lassen. Bei speziellen Bestandsproblemen kommen auch Impfstoffe gegen Rotaviren und Druse zum Einsatz.

Wir, als Überweisungsklinik, möchten die Gesundheitsprophylaxe und Bestandsbetreuung gerne den Haustierärzten überlassen, deshalb führen wir Impfungen nur in wenigen Einzelfällen in der Klinik durch. Auch die Beratung führt am besten der Haustierarzt durch, der auch die Umgebung Ihres Pferdes kennt und möglicherweise mehrere Pferde im selben Stall betreut.

Am meisten müssen wir als Klinik uns um Tetanusschutz bei unseren Patienten bemühen, wobei auch oft ein Antiserum („Passivimpfung“) zum Einsatz kommt, wenn Tetanusimpfungen bei Patienten vernachlässigt wurden. Die Passivimpfung versorgt das Pferd sofort mit Antikörpern und wird mit einer Toxoidimpfung (die „normale“ Tetanusimpfung) kombiniert, um dann auch wieder einen Schutz aufzubauen, das nennt man dann Simultanimpfung.