Eigentlich kam der 20 jährige Haflingerwallach mit der Hoffnung, dass die starke Lahmheit am Vorderbein durch eine Hufgeschwür oder vielleicht einem Reheanfall bedingt war. Wenig Pulsation, Hufzange eher unauffällig, aber die Leitungsbetäubung des Hufes löschte die Lahmheit. Auch die Röntgenbilder zeigten keine Erklärung – für ein über zwanzigjähriges Pferd – tolle Bilder!
Nach kurzer Überlegung der Besitzerin bekamen wir die Freigabe zum MRT. Mit dieser Kernspintomographie am stehenden Pferd konnte die Ursache schnell festgestellt werden: Fast kompletter Bänderriss des Seitenbandes zwischen Hufbein und Kronbein. Der Ansatz am Kronbein war fast komplett zerstört. Zusätzlich ist das Kronbein hochgradig entzündet. Leider eine schlimme Diagnose mit einer sehr zurückhaltenden Prognose. Ein Mensch mit einem solchem Befund müsste viele Wochen auf Krücken gehen und dürfte das Bein nicht belasten – dies geht beim Pferd nicht so gut….
Aber die Besitzerin gibt nicht auf und so kämpfen wir: ein Kunststoffgips soll den ganzen Bereich ruhigstellen und dem Knochen die Chance geben seine Entzündung abzubauen. Außerdem werden entzündungshemmende Medikamente und Medikamente zur Stabilisierung des akuten Knochenödems gegeben. So hoffen wir, dass das Band wieder anheilt und am Ende eine schmerzfreie Weidekarriere ermöglicht werden kann.