Die Stute war schon seit längerer Zeit „zickig“ und zeigte auch Rittigkeitsprobleme. Mehr durch Zufall wurde bei der Voruntersuchung zur geplanten Besamung festgestellt, dass der rechte Eierstock über kindskopfgroß war. Die empfohlene Blutuntersuchung (Anti-Müllerhormon) bestätigte auch die Vermutung der transrektalen Ultraschalluntersuchung, dass ein Eierstocktumor vorliegt. Auch nach mehreren Wochen zeigte sich keine Änderung an dem riesigen Eierstock, daher wurde er in Sedierung über die minimalinvasive Technik der Laparoskopie in der Bauchhöhle abgesetzt. Allerdings aufgrund der Größe im Anschluss in Kurznarkose über einen kleinen Bauchschnitt aus der Bauchhöhle entfernt (Bild Ovartumor). Anschließend konnten die Histologen in der eingesandten Gewebeprobe jedoch keine Tumorzellen nachweisen. Das war bereits komisch. Während der Rehabilitation erholte sich das Pferd von der Operation ohne Probleme, allerdings entwickelte sich zunehmend aggressives Verhalten gegenüber anderen Pferden. Eine erneute Blutuntersuchung zeigte, dass das Anti-Müllerhormon weiterhin erhöht war. Also wurde die Entscheidung getroffen auch den zweiten Eierstock zu entfernen. Da dieser deutlich kleiner war als der rechte, konnte die Operation vollständig minimalinvasiv durchgeführt werden. Über 3 kleine Schnitte in der Flanke wurde der Eierstock im Stehen unter Lokalanästhesie entfernt. Und siehe da, ein Granulosazelltumor wurde durch die histologische Untersuchung bestätigt. Die Stute zeigt mittlerweile ein viel entspanntes Allgemeinbefinden. Wir wünschen weiterhin gute Genesung.