Kissing Spines Operation

Kissing Spines Operation

 

Nicht immer bedeuten eng stehende oder sich berührende Dornfortsätze im Röntgenbild schlechte Nachrichten. Es kann sich hierbei öfter um einen sogenannten „Nebenbefund“ handeln. Daher sind Kissing Spines zunächst als eine pure radiologische Diagnose zu sehen. Die Entscheidung ob das Pferd eine Behandlung benötigt hängt davon ab, ob das Pferd Rückenschmerzen hat. Eine gründliche orthopädische Untersuchung ist immer die erste Voraussetzung, um die Ursache der Schmerzen zu finden.

 Kennzeichnung

Zwischen den Dornfortsätzen befindet sich der ganzen Länge nach, dünne Bänder, in Fachsprache ligamentum interspinosum oder ISL vom englischen interspinous ligament, genannt (In der Abbildung in grün gekennzeichnet) . Wenn die Dornfortsätze näher aneinandergeraten, wird das ligamentum interspinosum unter Zug gesetzt. Mit der Zeit löst dies wiederrum Knochenentzündung und Reaktionen an den Dornfortsätzen aus mit eventueller Fibrose (Vernarbung) des Bandes selber. Das Gewicht des Sattels und des Reiters drückt die Dornfortsätze noch näher aneinander. Hierbei können Schmerzen und Spasmen der Muskulatur als Schutzmechanismus ausgelöst werden. Durch dem Spasmus kommen die Dornfortsätze noch näher aneinander und somit bildet sich ein Teufelskreis.

Der Grad der Schmerzhaftigkeit ist keinesfalls mit dem Röntgenbild korreliert und ist vom Pferd zu Pferd unterschiedlich. Somit kann ein Pferd mit nur einem verengten Abstand sehr schmerzhaft sein oder es kann extrem stoisch und tolerant sein, mit 6 Verengungen.

Um abzuschätzen ob eine Engstellung im Röntgenbild klinisch relevant ist gibt es verschieden Option, die alle eine gründliche klinischen/orthopädischen Untersuchung voraussetzen. Anästhesieren des Bereiches kann leider oft zu falsch positiven Ergebnissen führen. Eine Szintigrafische Untersuchung ist auch hilfreich, kann aber trotzdem wiederum zu falsch negativen Ergebnissen führen. In Zweifelhaften Fällen, bei welchen kein klarer Zusammenhand zwischen Schmerzen und Röntgenbilder herzustellen ist, führen wir eine lokale Therapie mit Entzündungshemmern um die verengten Abstände zwischen den Dornfortsätzen durch. Anschließend soll das Pferd in einem Trainingsprogramm mit viel Bodenarbeit und Pessoageschirr gearbeitet werden. Die Ergebnisse dieser Behandlung decken sich meistens mit denen einer Kissing Spine Oparation. Der Nachteil jedoch ist, dass meistens die Symptome nach Beenden der Therapie mit Medikamenten wieder auftritt und nur vorrübergehend eine Lösung darstellt.

Die Symptome können auch sehr unterschiedlich ausfallen. Wehrhaftigkeit beim Satteln oder Bocken bis hin zu starken Schmerzen bei Berührung des Rückens sind eher selten. Öfters wird eine generelle Leistungsabnahme festgestellt oder eine trotz Training schlechte Bemuskelung des Rückens. Wehrhaftigkeit und Gangwechsel beim Bergabreiten oder Buckeln nach der Landung über einen Sprung. Typischerweise kann das Pferd

Unser Fallbericht handelt von einem Patienten welcher mit chronischen Rückenschmerzen bei uns vorgestellt wurde, welche auch klinische deutlich nachvollziehbar waren. In den Röntgenbilder konnten 5 Engstellungen gefunden werden.

 

Röntgen

Röntgen 1

 

Das Pferd konnte zum Zeitpunkt der Untersuchung nicht mehr geritten werden auf Grund der Symptomatik.

Unter Sedation am stehenden Pferd wurden mit einer minimalinvasiven Technik unter Röntgenkontrolle und mit Hilfe von Nadeln zunächst das ISL lokalisiert und anschließend mit einer Schere durchtrennt.

 

Lokalisation

OP

Op

Chirurg

nach OP

Unser Patient folgte anschließend einem strikten Rehabilitationsprogramm und speziellem Training.

Zum jetztigen Zeitpunkt sind 4 Monate nach der Operation vergangen und die Symptome konnten bei unserer Nachuntersuchung nicht mehr festgestellt werden. Die Besitzerin berichtet, dass im nächsten Monat ein Turnier wieder ansteht.

Wir freuen uns natürlich, dass wir unserem Patienten so gut weiterhelfen konnten!

 

Für weitere Informationen, wenden sie sich gerne an uns!