Melanome
Melanome sind seit Urzeiten für Pferdebesitzer von Schimmeln ein Begriff und es war die allgegenwärtige Meinung, dass ein therapeutisches Eingreifen nicht notwendig oder empfohlen ist. Diese Meinung hat sich allerdings durch Erkenntnisse aus der Tumorforschung führender Kollegen grundlegend geändert. Doch woran liegt es, dass mittlerweile die Empfehlung zu frühzeitiger Therapie propagiert wird?
Melanome sind invasiv wachsende Tumore, die Metastasen ausbilden und weitere Charakteristika für Malignität („Bösartigkeit“) aufweisen. Das bedeutet, dass sie alle Kriterien von Tumoren besitzen, bei denen in der Humanmedizin klar die Indikation zur Notwendigkeit der Tumortherapie gestellt wird. Ein Zitat eines führenden Dermatologen lautet: „...wir würden doch bei uns auch nicht zusehen, wie ein Hauttumor größer und größer wird, sich in andere Organe absiedelt und uns mit der Empfehlung wohlfühlen den Tumor nur zu beobachten…“
Und genau darum geht es in der Tumortherapie. Viele verschiedene Ansätze zur Behandlung von Melanomen wurden in der Vergangenheit untersucht. Allerdings existiert derzeit noch keine zuverlässige konservative (nicht invasive) Tumortherapie. Es geht in erster Linie darum, die Metastasierung, also die Absiedelung von Tumorzellen eines Primärtumors in andere Organe zu verhindern und das fortschreitende Wachstum der Tumore zu verhindern, sodass lebenswichtige Funktionen der betroffenen Organe (wie z.B Kotabsatz) erhalten bleiben. Melanome treten vor allem unter der Schweifrübe und am bzw. um den After auf. Man findet sie aber auch im Maul, in / unter der Ohrspeicheldrüse, in den Luftsäcken und an den Genitalen. Tumorzellen werden, ausgehend vom Haupttumor, meist über die Blutbahn im Körper verteilt. Je nach Größe und Lokalisation des Tumors treten mit der Zeit Einschränkungen der Organfunktion und damit der Lebensqualität auf. Es gibt nichts schlimmeres als ein Pferd euthanasieren zu müssen, weil es keinen Kot mehr absetzen kann, da der gesamte Analbereich und der Enddarm durch Tumorgewebe zugewachsen sind. Daher werden in der Pferdeklinik Burg Müggenhausen mittlerweile viele Schimmel, bzw. deren Melanome erfolgreich behandelt. In den meisten Fällen erfolgt eine chirurgische Entfernung mit Rekonstruktion der betroffenen Lokalisationen.
Sollten Sie Fragen zu Therapiemöglichkeiten haben, kontaktieren Sie gern unsere Spezialistin auf diesem Gebiet, Tierärztin Vanessa André!