laparoskopische Ovariektomie

laparoskopische Ovariektomie
Verhaltensproblematiken oder Unrittigkeit bei der Stute

 

Verhaltensproblematiken oder Unrittigkeit bei der Stute – nicht immer ein Tumor des Eierstocks!

Symptome

Polyzystische Ovarien (Eierstöcke mit vielen Zysten) sowie hormonelle Imbalancen können bei Stuten saisonale sowie durchgehende Verhaltensproblematiken auslösen. Klassische Hinweise hierfür sind eine verlängerte Rosse oder Dauerrosse, unkooperatives Verhalten, Leistungsminderung oder -verweigerung beim Reiten (z.B. Unwilligkeit gegen das Bein des Reiters) oder extrem zickiges Verhalten gegenüber anderen Pferden. Die Symptome treten einzeln oder kombiniert auf und können sich jederzeit im Leben der Stute entwickeln.

Zu unterscheiden sind hier wichtige Differentialdiagnosen wie z.B. Ovarialtumoren (Eierstockkrebs), Entzündungen der Gebärmutter und auch orthopädische Ursachen, vor Allem Probleme im Rückenbereich.

Wenn diese abgeklärt und als mögliche Ursachen ausgeschlossen werden können, ist das Vorliegen einer Zyklusstörung wahrscheinlich. Die Symptome können mit der Gabe von Hormonen (zum Beispiel Alternogest) vorrübergehend kontrolliert werden, da diese die Stutenrosse unterdrücken wird. Auf Langzeit ist dies allerdings selten eine Lösung. Die operative Entfernung der Ovarien kann  die Symptomatik dauerhaft verbessern.

In Vorbereitung zur Op muss eine gründliche gynäkologische Untersuchung sowie ein rektaler Ultraschall durchgeführt und die Hormonwerte bestimmt werden (Progesteron, Östrogen, Antimüller-Hormon, Testosteron). Nach Ausschluss eines Ovartumors oder anderer Ursachen, welche die Verhaltensproblematik erklären könnte, kann eine minimalinvasive Entfernung der Eierstöcke erfolgen.

Die Operation: Ovariektomie

Heutzutage können die meisten Eierstöcke minimal-invasiv und im Stehen entfernt werden. Für einen optimalen chirurgischen Zugang, sollte die Bauchhöhle des Pferdes möglichst „leer“ sein. Dies bedeutet, dass die Stute bereits zwei Tage vor der OP hungern muss.

Wie für alle geplanten Operationen erfolgt am Tag vor der Operation eine umfassende Blutuntersuchung, um den allgemeinen Gesundheitszustand und die Narkoseverträglichkeit des Patienten einschätzen zu können. Wenn alle Werte in der Norm sind, kann mit dem Legen eines Venenkatheter gestartet werden und die Stute im Stehen unter Lokalanästhesie operiert werden. Über nur drei kleine Schnitte in der Flanke werden die Eierstöcke abgebunden und anschließend entfernt. Diese werden dann zur histo-pathologischen Untersuchung eingeschickt und im Labor auf ihre Zellzusammensetzung untersucht.

Die Stute sollte nach der OP noch circa 5 bis 10 Tage zur Beobachtung in der Klinik bleiben. Es bleiben kaum Narben zurück. Eine vollständige Genesung ist bei komplikationslosem Verlauf innerhalb von 2 Wochen zu erwarten und es kann wieder mit Bewegungsprogramm begonnen werden. Etwa eine Woche nach der Operation sollten die Hormonwerte noch einmal bestimmt werden, um die Veränderung zu bestätigen. In der Regel ist dann eine deutliche, positive Wesensveränderung der Stute zu erwarten. In seltenen Fällen kann aber auch die Gebärmutter selbst oder die Nebennieren die Hormone bilden.

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Die OP wird in einem speziellen Ständer im Stehen bei der sedierten Stute durchgeführt

 

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Mit minimalinvasiever Technik werden Eierstöcke ligiert (abgebunden) und entfernt.

 

OP

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Durch eine Kamera in der Bauchhöhle wird das Geschehen auf einem Bildschirm wiedergegeben.